Woher kommt eigentlich unser Trinkwasser? Wie funktioniert eine Kläranlage? Und warum geht bei der Sanierung des Feuerwehrhauses in Wellheim nichts vorwärts? Diese und andere Fragen wurden bei einer Tour durch die Gemeinde, die die Freie Wählerschaft Wellheim (FWW) organisiert hatte, beantwortet. „Ich freue mich, dass so viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind“, begrüßte Organisatorin Melanie Pruis-Obel die zahlreichen Marktratskandidatinnen und –kandidaten verschiedener Fraktionen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Marktrat Alfons Bernecker betonte: „Es ist wichtig, dass sich angehende Markträte ein Bild davon machen können, worüber sie künftig entscheiden müssen.“
Wasserwart Gerhard Beck teilte sein großes Wissen über die Trinkwasserbrunnen mit den Besuchern und beantwortete bereitwillig Fragen: „Mit dem Wasser aus Wellheim versorgen wir zirka 2.900 Personen, dazu sind rund 40 Kilometer Hauptleitung nötig.“ Die beiden gemeindlichen Brunnen, 127 und 106 Meter tief, liegen relativ nah beieinander. Daher seies wichtig, den Notverbund mit der Heimberggruppe zu reaktivieren, um im Notfall die Wasserversorgung sichern zu können. Durch die Trockenheit der letzten Jahre sei der Wasserspiegel, der sechs Meter unter der Oberfläche liegt, um 50 Zentimeter gesunken, aber „alles noch im grünen Bereich“.
Von der Wasserver- zur Entsorgung: Fachlich kompetent erläuterte Klärwärter Paul Lang die Funktionsweise der Kläranlage. Angefangen vom Hebewerk, das sich je nach Wasserstand automatisch einschaltet, über den Feinrechen, in dem für die Besucher deutlich sichtbar allerlei Utensilien hingen, die man tunlichst nicht durch die Toilette spülen sollte, bis hin zum Klärbecken. Beider Inbetriebnahme 1976 sei die Anlage eine der modernsten im ganzen Landkreis gewesen, betonteBürgermeister Robert Husterer. Auf die Frage zu den bereits mehrfach in Bürgerversammlungen angekündigten notwendigen Sanierungsmaßnahmen wollte jedoch niemand so richtig eingehen.
Im Feuerwehrhaus präsentierten Markus Neumann, erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wellheim-Konstein, und sein Stellvertreter Roland Schneider die Einsatzfahrzeuge und berichteten aus der Aktivengruppe, die derzeit 53 Personen umfasst. Im vergangenen Jahr musste man zu 28 Einsätzen ausrücken, ein Großteil davon zur technischen Hilfeleistung. 1.500 Einsatzstunden von Unfällen über Brände bis hin zu Sicherungen bei Veranstaltungen fielen dafür an. Den im Feuerwehrbedarfsplan prognostizierten Rückgang bei Aktiven versuche man durch gemeinsame Übungen mit den Wehren aus den Ortsteilen abzufedern, sodass man auch im Einsatzfall gegenseitig einsetzbar ist. Roland Engelhardt, Vorsitzender der Wasserwacht Wellheim, schilderte die Tätigkeitender Sanitätergruppe, die mit ihrer Ausstattung teilweise auch im Feuerwehrhaus untergebracht ist. Ermachte seinem Unmut Luft, dass die Sanierung des Feuerwehrhauses zum Stillstand gekommen sei: „2015 hat der HvO einen Platz für eigene Räumlichkeiten beantragt. Wir hätten sogar in Eigenleistung ein Containergebäude errichtet.“ Dann sei der Wasserwacht eine Integrierung ins Feuerwehrhaus in Aussicht gestellt worden. Aber: Ein bereits gemeinsam erarbeiteter Entwurf wurdeim Hauptausschuss behandelt, jedoch anschließend kurzfristig wieder von der Tagesordnung der Marktratssitzung genommen. „Es ist frustrierend, dass das Thema ständig hin- und hergeschoben wird“, klagte Engelhardt. Die Vereinsverantwortlichen betonten, es sei für beide Vereine wichtig, dass hier endlich etwas weitergehe, da sich auch die gesetzlichen Vorschriften geändert hätten.
„Wir haben wahnsinnig viele Informationen erhalten“ so FWW-Marktratskandidatin Elisabeth Mayinger begeistert, die bereits am Vortag mit einige Vertreter der FWW das Seniorenzentrum Omnicare besucht, blumige Grüße überbracht und sich Zeit für Gespräche genommen hatte. Die FWW dankte Bürgermeister Robert Husterer für die Gelegenheit, die kommunalen Einrichtungen besichtigen zu können. Im Anschluss berichteten Pfarrer Georg Guggemos und Karl Egen als Vertreterder Kirchenverwaltung über die noch laufenden Maßnahmen an der Pfarrkirche St. Andreas. „Wir sind guter Dinge, dass die Außensanierung im Sommer abgeschlossen werden kann.“ Dann stehe noch die Innensanierung an. Bei Kaffee und Kuchen – den Erlös spendete die FWW für die Kirchensanierung – diskutierten die Teilnehmer noch lange miteinander.