
Unter dem Motto „Treffpunkt Zukunft“ hatte die Freie Wählerschaft Wellheim (FWW) alle Einwohnerinnen und Einwohner der Marktgemeinde Wellheim eingeladen, um gemeinsam über die Zukunft der Gemeinde zu sprechen. „Wir wollen zuhören und gemeinsam herausfinden, welche Themen uns in den kommenden Jahren besonders wichtig sind“, erklärte FWW-Vorsitzender Alfons Bernecker zur Begrüßung im Feuerwehrhaus Gammersfeld. Zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt.
Einen Überblick über Erreichtes gab Vorsitzende Theresia Asbach-Beringer. Zu den Erfolgen der vergangenen Jahre zählte sie die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, Investitionen in Kinderbetreuung und Schule, Straßensanierungen, neue öffentliche Toiletten sowie Verbesserungen der Freizeitinfrastruktur. Die FWW hatte sich zudem klar gegen den Kauf des Sparkassengebäudes und für die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft ausgesprochen. Besonders hob Asbach-Beringer die parteifreie und offene Arbeitsweise der FWW hervor: „Wir bieten seit Jahrzehnten öffentliche Treffen an und empfinden den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern als sehr bereichernd.“ Seit 35 Jahren sei die FWW völlig parteiunabhängig – ein Umstand, der vielen nicht bewusst sei. „Jegliche Parteizugehörigkeit ist laut Satzung ausgeschlossen“, betonte sie. Auch finanziell stehe die Gruppierung auf eigenen Beinen: keine Parteiförderung, sondern allein Spenden und Eigenmittel.
In einer „Blitzlicht-Runde“, moderiert von Marktrat Karl Egen, formulierten die Teilnehmenden zunächst ihre Erwartungen. Sie reichten von „Neugier“ und „mehr Bürgerbeteiligung“ über „Sparmaßnahmen und Lösungen für die Zukunft finden“ bis hin zu Kritik an einer gefühlten Stagnation der Gemeinde. Ein Teilnehmer brachte das, was mehrfach genannt wurde, auf den Punkt: „Hier gibt es die Möglichkeit, dass man selber gehört wird. Es gehören viel mehr Leute hier rein.“
In der anschließenden Arbeitsrunde lud die dritte Bürgermeisterin Melanie Pruis-Obel die Anwesenden ein, selbst aktiv zu werden: In Kleingruppen diskutierten die Anwesenden, was gut läuft und wo man Handlungsbedarf sieht. „Jede Idee zählt!“, ermutigte sie. „Es geht nicht ums Bewerten, sondern es sollen möglichst viele Perspektiven gesammelt werden.“ Dass es viel Gesprächsbedarf gibt und großes Interesse an der Zukunft der Gemeinde vorhanden ist, zeigten die äußerst lebhaften, teils auch kontroversen Diskussionen an den Tischen, ehe jede Gruppe ihre wichtigsten Punkte dem Plenum vorstellte und mit Unterstützung von Elisabeth Mayinger thematisch gruppierte. Unter dem Stichwort „Lebenswerte Gemeinde“ lobten die Teilnehmenden Natur, Vereinsleben, Notfallversorgung, Angebote für Neubürger und Spielplätze. Kritik gab es an den hohen Kosten der Neugestaltung der Schutterwiese. Handlungsbedarf sah man beim Schutterbad, beim Jugendangebot und beim Bahnhofsgelände.
Beim Themenfeld „Zukunft gestalten“ standen unter anderem der öffentliche Nahverkehr, eine stabile Gemeindefinanzierung, Straßenausbau, Kläranlagensanierung, die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft, bessere Öffnungszeiten und Abrechnungsmodalitäten am Wertstoffhof, Förderprogramme für Familien und die Sanierung des maroden Feuerwehrhauses auf der Liste. Wichtig war vielen auch, unrealistische Projekte künftig kritisch zu prüfen und gegebenenfalls loszulassen. Kontrovers diskutiert wurde zudem die Zukunft des ehemaligen Sparkassengebäudes sowie Wege, die Kinderbetreuung finanziell tragfähig zu gestalten.
Unter dem Begriff „Miteinander & Beteiligung“ sammelten die Teilnehmenden Vorschläge wie das erneute Anbieten eines Frauenfrühstücks, die Schaffung eines Raumes für die VHS, Bürgerbeteiligung bei PV-Anlagen. Sie forderten mehr Transparenz in der Gemeindepolitik, zeitnahes Umsetzen von Beschlüssen, Erkennen von möglichen Zuschüssen und regelmäßige „Wasserstandsmeldungen“ bei Ausgaben.
Pruis-Obel bedankte sich für die wertvollen Beiträge und das offene Miteinander. „Damit die Punkte nicht nur auf dem Papier bleiben, nehmen unsere Marktratskandidatinnen und -kandidaten diese gerne mit in die Vorbereitung für die Kommunalwahl 2026.“
Die Vorsitzende Theresia Asbach-Beringer schloss mit einigen Terminankündigungen: So ist die Nominierungsversammlung der Marktratskandidatinnen und -kandidaten geplant für Freitag, 21. November 2025, um 19 Uhr in der Pizzeria da Romano in Aicha. Wer die parteifreie Liste der FWW aktiv unterstützen möchte, wird gebeten, sich bis spätestens 10. November über fwwellheim@gmail.com oder persönlich bei den FWW-Marktratsmitgliedern zu melden. Am Dienstag, 9. Dezember 2025, findet um 19 Uhr das letzte offene Treffen des Jahres mit kleiner Weihnachtsfeier im Naturfreundehaus statt.